Erschließung der Museumsojekte und -archivalien des Deutschen Röntgenmuseums (DRM)
Laufzeit: 19. April 2019 – 18. April 2020
Projektleiter: Thomas G. Halbach Dipl. -Ing. Agr.
Telefon: +49 (0) 202 281 299 09
Email: kulturgut@bergischer-geschichtsverein.de
Das 1932 gegründete Deutsche Röntgen-Museum (DRM) verfolgt das Ziel, Leben, Werk und Wirkung Wilhelm Conrad Röntgens (1845-1923) umfassend zu erschließen, zu dokumentieren und zu vermitteln. Als weltweit einziges seiner Art genießt das Museum bei Besucherinnen und Besuchern, sondern auch in Fachkreisen hohe Anerkennung. Zum einen ist das DRM im Besitz einer einmaligen, fortlaufend erweiterten Sammlung von Exponaten zur Entdeckung, Erforschung und Anwendung der Röntgenstrahlen die, die sich über alle wissenschaftlichen Fachgebiete erstreckt. Zum anderen umfassen die Sammlungen des Museums neben einem Bibliotheksbestand auch umfangreiche archivische Bestände. Diese beinhalten v.a. Fotos, Negative und Röntgenbilder (Papier, Folie, Glas), Aktenschriftgut sowie Druckschriften und Firmendokumentationen. Wie auch die Objektsammlung sind die Archivalien von maßgeblicher Bedeutung für die Erforschung und Dokumentation der Röntgentechnik und ihrer medizinischen Anwendung. Neben seiner Funktion als Museum ist das Deutsche Röntgen-Museum daher eine Dokumentationsstelle zur Medizin- und Technikgeschichte; es ist im Besitz von unikalem Archivgut, dem eine über ragende Bedeutung für die Erforschung der Medizin- und Technikgeschichte seit dem Ende des 19. Jh. zukommt. Durch die Anwerbung von Nachlässen wird die Sammlung stetig erweitert. Der Bergische Geschichtsverein (BGV) hat aufgrund seiner Forschungsarbeiten einen guten Überblick über die Situation der Museen und Archive im Bergischen Land. Die kommunalen Träger stehen überwiegend unter dem Druck des Haushaltssicherungskonzepts, was eine sachgemäße Lagerung ihrer Objekte und Archivalien und das Besetzen wissenschaftlicher Fachstellen erschwert. An eine Erschließung der Bestände ist in der genannten Situation kaum zu denken. Das aber ist für den Bergischen Geschichtsverein eine wesentliche Voraussetzung dafür, weiter wissenschaftlich an den Quellen zur Bergischen Geschichte zu forschen. Daher hat der BGV beschlossen, weiterhin als Projektträger die Forschungssituation in den Museen und Archiven des Bergischen Landes im eigenen Interesse zu verbessern. Der BGV führt zurzeit noch das Projekt „Sicherung des Kulturgutes des Bergischen Geschichtsvereins“ als Projektträger durch. Es zeigt sich, wie schwierig die Lagerbedingungen sein können und wie dringend die Bestände erschlossen und digitalisiert werden müssen. Nur in dieser Form sind sie für die Forschung nutzbar. In Gesprächen mit Dr. Busch, dem Direktor des DRM in Remscheid, ist klargeworden, wie notwendig die Aufarbeitung und Erschließung der herausragenden und einzigartigen Bestände des DRM für die Forschung ist. Grundlage für diese Einschätzung ist die von der LVR-Archivberatung erarbeitete Stellungnahme zu den archivalischen Beständen des Deutschen Röntgen-Museums. Die Erschließung zu mindestens eines ersten Teils der Bestände ist darüber hinaus auch dringend erforderlich, da im Jahre 2020 das Röntgen-Jubiläumsjahr begangen werden soll. Daher haben sich das DRM, die Stadt Remscheid und der BGV entschieden, gemeinsam ein erstes Teilprojekt zur Erschließung der Bestände des DRM durchzuführen. Der Landschaftsverband Rheinland hat das Projekt für gut befunden und dafür jetzt im Januar dieses Jahres die Fördergelder im Rahmen der regionalen Kulturförderung bewilligt. Der Bergische Geschichtsverein dankt dem LVR recht herzlich für die Unterstützung.
Folgende Aufgaben sollen in diesem ersten Teilprojekt bearbeitet werden: 1. Priorisierung der zu erschließenden Bestände; Definition weiterer Teilprojekte. 2. Festlegung der Erschließungstiefe für die einzelnen Bestände / Objekte / Dokumentenarten. 3. Durchführung erster Erschließungs- und Digitalisierungsmaßnahmen für die Bestände, die für das Jubiläumsjahr 2020 dringend notwendig sind. Zu Punkt 3 gehört sicherlich der persönliche Nachlass von Wilhelm Conrad Röntgen, da dieser bisher nicht vollständig erschlossen ist. Hier sind für das Jubiläumsjahr 2020 neue Details zu erwarten.
Für die oben genannten Aufgaben soll über den BGV als Projektträger eine Vollzeitstelle als wissenschaftliche Fachkraft für zwei Jahre geschaffen werden. Die Teilung der Vollzeitstelle auf zwei halbe Stellen hat sich im Sinne des Projekterfolges als vorteilhaft herausgestellt. Dem BGV stehen hier zwei Wissenschaftler mit ausgewiesener Expertise für diese Art von Projekten zur Verfügung: Frau Dr. Folke Obermark-Stiller (früher Völkerkundemuseum Wuppertal) und Herr Maximilian Berkel, M.A. (früher Deutsches Klingenmuseum Solingen). Sie sollen selbständig Verzeichnungsarbeiten durchführen und Hilfskräfte und eventuelle Dienstleister anleiten und deren Arbeitsergebnisse kontrollieren.
Der BGV verfügt darüber hinaus über entsprechende Erfahrungen im Bereich Datenbankerfassungen wie AUGIAS, da er seine eigenen Bestände mit dieser Software erfasst und verwaltet. Darüber hinaus wird die Projektleitung ehrenamtlich vom ersten Vorsitzenden geleistet. Die Projektleitung übernimmt zentrale Aufgaben im Projekt. Sie hat die Zusammenstellung des Projektantrages übernommen und sie koordiniert die Kommunikation zwischen dem Deutschen Röntgenmuseum, der Stadt Remscheid und dem Projektträger BGV. Sie übernimmt die Personalverantwortung und die Personaleinteilung im Projekt. Sie erstellt Sachstandsberichte und aktualisiert entsprechend dem Fortlauf des Projektes den Kosten- und Finanzplan des Projektes. Sie ruft die Projektgelder entsprechend dem Projektverlauf ab und sorgt für eine lückenlose Dokumentation der Ausgaben. Sie kontrolliert die eingehenden Rechnungen, ob sie sachlich und rechnerisch korrekt sind und weist die Rechnungen zur Zahlung an. Wöchentlich führt Sie mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern ein Projektgespräch durch und koordiniert mit dem Deutschen Röntgenmuseum zusammen die Einsätze des Teams. Sie greift bei Problemen im Projekt ein und sorgt dafür, dass die Zielsetzung des Projektes nicht aus den Augen verloren wird. Abschließend zum Projekt erstellt sie einen Abschlussbericht mit einem detaillierten Verwendungsnachweis für die eingesetzten Projektgelder. Dieser wichtige ehrenamtliche Teil spart dem Projekt erhebliche Geldmittel ein.