Denkmalschutz
Geschichtsbewusstes Denken gewinnt an Anschaulichkeit und Profil, wenn es sich konkret auf einen überschaubaren, historisch gewachsenen Lebensraum gründet.
Viele Menschen wollen sich mit der Landschaft, in der sie leben und arbeiten, identifizieren, und fragen deshalb nach ihrer Geschichte. Das Bergische Land ist eine Region, die sich von anderen Gebieten durch charakteristische historische Merkmale abhebt:
- die von Wasserläufen stark zergliederte, kleinräumliche Landschaft,
- das von den Grafen von Berg begründete, nach ihnen benannte und bis ins 19. Jahrhundert bestehende einheitliche Herrschafts- und Verwaltungsgebiet,
- das konfessionelle Nebeneinander von Katholiken, Lutheranern und Reformierten,
- die frühindustrielle Blüte des Kleineisengewerbes vom 15. bis 18. Jahrhundert,
- die Dominanz der eisen- und stahlverarbeitenden Industrie vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts,
- die Spezialisierung einzelner Städte bei der textilverarbeitenden Industrie und schließlich die Anfänge der Chemieindustrie.
Auf all diesen Feldern der bergischen Geschichte ist der BGV mit seinen Abteilungen tätig: Er regt Forschungen an und fördert sie, veröffentlicht die Ergebnisse und verbreitet sie auf Tagungen, durch Vorträge, bei Besichtigungen und Exkursionen.
Der Name des Bergischen Landes bezieht sich auf die Berg- und Hügellandschaft östlich des Rheins, zwischen Ruhr und Sieg, die den Grafen von Berg ihren Namen gab. Dieses Herrschergeschlecht fasste vor mehr als 900 Jahren hier Fuß und entwickelte sie zu zwei Territorien, Berg und Mark. Das spätere Herzogtum Berg kam 1815 zur preußischen Rheinprovinz, sein nördlicher Teil gehört seitdem zum Regierungsbezirk Düsseldorf, sein südlicher zum Regierungsbezirk Köln. Aber die Bewohner dieser Region hielten und halten das Bewusstsein einstiger Eigenständigkeit und Einheit lebendig.