Bibliothek
Als der Bergische Geschichtsverein (BGV) 1863 auf Anregung des Gymnasialdirektors Dr. Wilhelm Bouterwek und des Pfarrers Karl Krafft in Elberfeld gegründet wurde, gab es in Wuppertal keine Bibliothek von nennenswertem Umfang.[i] Die an der Geschichte des Wuppertals und des Bergischen Landes Interessierten waren also in der Regel gezwungen, die zu dieser Zeit vorliegenden Quellenpublikationen und Spezialuntersuchungen zur Lokal- und Regionalgeschichte in auswärtigen Bibliotheken zu benutzen.[ii] Dies erforderte erheblichen Zeit- und Kostenaufwand. Die Gründungsväter des BGV, deren Ziel laut Satzung die „Erforschung der politischen und Kirchengeschichte“ der „ehemaligen Herzogthümer Jülich, Cleve und Berg, sowie der dazu gehörigen und angrenzenden Lande“ war,[iii] betrachteten deshalb neben der ebenfalls in den Statuten vom 13. Juni 1863 genannten Sammeltätigkeit von Originalquellen den Aufbau einer eigenen Bibliothek als zentrale Aufgabe.[iv]
Die Sammelaufrufe wurden von den Mitgliedern und Freunden des BGV offenbar bereitwillig befolgt. Die veröffentlichten Sitzungs- und Jahresberichte vermerken akribisch nicht nur die Namen der Spender, sondern listen auch die eingegangenen Schenkungen auf. Innerhalb kurzer Zeit entstand so ein Sammelsurium von Büchern, Originalurkunden, Akten, Manuskripten, Bildern, Siegeln und Münzen. Den Grundstock für eine geschichtswissenschaftlich ausgerichtete vereinseigene Bibliothek bildete erst die private Büchersammlung des Vereinsvorsitzenden Wilhelm Bouterwek (1809-1868), die nach dessen Tode mit Hilfe des Kommerzienrates Gustav Gebhard und des Bankiers Ludwig von Lilienthal erworben wurde.
Die Unterbringung der Bücher bereitete dem Verein von Anfang an große Probleme. Einen Teil der neuen Bibliothek stellte der reformierte Pfarrer Karl Krafft in seinem Wohnhaus auf. Der Lehrer Johannes Holtmanns übernahm die vorläufige Katalogisierung. Die im Schriftentausch erworbenen Bücher und die „Folianten“ (u.a. Atlanten, Tafelwerke und Stammbäume) fanden zunächst im Dienstzimmer des Elberfelder Gymnasialdirektors Wilhelm Crecelius und dann – nach dem 1876 erfolgten Umzug des Gymnasiums in das Schulgebäude am Döppersberg – in der Schulbibliothek eine vorläufige Unterkunft.
Als „wesentliche Bereicherung“ der BGV-Bibliothek bezeichnete Wilhelm Crecelius in seinem 1887 gehaltenen Vortrag über „Die Sammlungen des Vereins“ die durch den Schriftentausch erworbenen Veröffentlichungen anderer Geschichtsvereine und öffentlicher Einrichtungen.[v] Es handelte sich dabei nicht nur um Periodika, sondern auch um regionale und lokale Urkundenbücher, Spezialuntersuchungen und Kataloge. Der Vereinsvorsitzende verstand diese Erwerbungen nicht als Selbstzweck, sondern als notwendige Voraussetzung, um die Erforschung der Geschichte des Bergischen Landes und der angrenzenden Gebiete in den Kontext der allgemeinen deutschen Geschichte einzuordnen.[vi] Zudem war die Zahl der Tauschpartner auch ein Gradmesser für das Ansehen des BGV bei den Vereinen mit vergleichbaren Zielen und Ansprüchen innerhalb und außerhalb Deutschland.
Die wachsenden Büchersammlungen erforderten eine ehrenamtliche, aber zugleich fachliche Betreuung. Erster „offizieller“ Vereinsbibliothekar wurde 1882 der Lehrer Ernst Napp. In der Folge wechselten die Inhaber dieses Amtes mehrfach, bis der BGV 1887 Otto Schell die Verantwortung für seine Sammlungen übertrug. Diese Entscheidung erwies sich als Glücksgriff. Der Elberfelder Volksschullehrer und Heimatforscher betreute dieses Amt mit ungewöhnlich großem persönlichen Engagement und entwickelte dabei viele neue Ideen.[vii]
Otto Schells besonderes Engagement galt der Bibliothek im eigentlichen Sinne. Zu deren Vergrößerung trug er unter anderem dadurch bei, dass er die Zeitschriftenreihe der Tauschpartner mit Erfolg zu vervollständigen suchte, die Verleger im Wuppertal zur regelmäßigen Abgabe ihrer Neuveröffentlichungen aufforderte, die Belegexemplare der in der ZBGV besprochenen Bücher für die vereinseigene Bibliothek reklamierte und durch den Verkauf bzw. den Tausch von Dubletten Neuanschaffungen ermöglichte. Otto Schells verdienstvolle Ordnungsarbeiten fanden 1894 ihren vorläufigen Abschluss in der Herausgabe eines umfangreichen Kataloges, in dem der Bibliotheksbestand in acht Untergruppen unterteilt war.[viii]
Das Platzproblem wurde erst mit der Zuweisung eigener Räume für die BGV-Sammlungen durch die Elberfelder Stadtverwaltung in der 1902 eröffneten Stadtbücherei befriedigend gelöst. Gleichzeitig fanden dort auch die Sammlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins ein neues Domizil.[ix] Die Organisations- und Einrichtungspläne für die neu geschaffene Bibliothek stammten von Constantin Nörrenberg, dem führenden Vertreter der „Bücherhallenbewegung“, die sich als Ergänzung zum bestehenden Schulwesen für eine neue Form der öffentlichen Bibliotheken mit freiem Zugang für möglichst alle Bevölkerungskreise, gut ausgestattetem Lesesaal und ausreichenden Öffnungszeiten unter Leitung eines ausgebildeten Bibliothekars einsetzte.[x]
Die Elberfelder Bücherei und die ihr angeschlossenen Sammlungen wurden am 14. Juni 1902 mit einem Festakt im Rathaus in Anwesenheit des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Hans-Dietrich von Holleuffer feierlich eingeweiht. Die Vereinsbibliothek umfasste inzwischen 9.000 Bände.
Die Bibliothek erhielt im Zusammenhang mit dem Umzug und in den Jahren danach offenbar keine besonders erwähnenswerte Zugänge. Otto Schell registrierte dagegen eine steigende Nachfrage der Benutzer der BGV-Bibliothek nach familienkundlicher Literatur. Sein Aufruf, dieses Sammelgebiet durch Schenkungen zu vergrößern, wurde, wie die Auflistungen in den Jahresberichten zeigen, immer wieder befolgt.[xi]
Otto Schell stellte Anfang 1914, für Außenstehende völlig überraschend, seine Vereinsämter als Bibliothekar und Verwalter der Sammlungen zur Verfügung.[xii] In den Jahresberichten war in diesem Zusammenhang von „Überbürdung“ und „Gesundheitsrücksichten“ die Rede. Vermutlich gründete jedoch dieser Schritt in tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Bibliothekar und dem Vereinsvorsitzenden Dr. Friedrich Seitz.
Der Konzeption der Elberfelder Stadtbücherei lag der Gedanke zugrunde, mit Hilfe der Bibliothek zur Bildung möglichst weiter Bevölkerungskreise beizutragen.[xiii] Dies bedeutete zunächst den bewussten Verzicht auf die Anschaffung wissenschaftlicher Fachliteratur. Von dieser Vorgabe wurde jedoch nach und nach zugunsten der sogenannten „Einheitsbücherei“ abgewichen, die auch die wissenschaftlichen Bedürfnisse der Bibliotheksbenutzer zu befriedigen versuchte. Mit der fast gleichzeitigen Übernahme der Bibliotheken des BGV und des Naturwissenschaftlichen Vereins wurde ein wichtiger Schritt in Richtung einer „Einheitsbibliothek“, die sowohl wissenschaftliche als auch nicht-wissenschaftliche Literatur umfasst, vollzogen. Auslöser im Fall der BGV-Bibliothek war offenbar der Tod des Lehrers Johannes Holtmanns am 2. Dezember 1915, der nach Otto Schells Ausscheiden die Büchereibetreuung kommissarisch übernommen hatte.[xiv] Danach hatte der zurückgetretene Vereinsbibliothekar überraschend signalisiert, dass die Stimmung unter den Vereinsmitgliedern, „abgesehen natürlich von eifersüchtigen Barmern“, für die Übergabe günstig sei.
Nachdem die Hauptversammlung des BGV in einer außerordentlichen Sitzung am 20. Dezember 1916 den vorgelegten Vertragsentwurf einstimmig angenommen hatte, wurde der Vertrag am 12. Januar 1917 von Dr. Schumann und Friedrich Seitz, dem Vorsitzenden des BGV, unterschrieben.[xv]
Wesentliche Bestimmungen des am 15. Januar 1917 in Kraft getretenen Vertrages waren die Angliederung der BGV-Bibliothek an die Stadtbücherei als dauerndes Depositum und ihr Fortbestand als gesondert aufgestellte Einheit. Die katalogmäßige Verbindung beider Bibliotheken wurde ins Auge gefasst. Für die Neuanschaffungen zeichnete der Verein verantwortlich, die Stadtbücherei übernahm die fachmännische Verwaltung und die Bindekosten. Weitere Punkte regelten das Vorrecht der Vereinsmitglieder bei der Benutzung. Der BGV verzichtete schließlich im Schadensfall auf Ersatzansprüche.
Mit dem Dienstantritt Wolfgang van der Brieles am 16. Februar 1927 als neuem Elberfelder Stadtbüchereidirektor verstärkten sich die Beziehungen zwischen dem von ihm geleiteten Institut und dem BGV. Bereits am 6. Oktober 1927 übernahm er von Edmund Strutz das Amt des Schriftführers. Sein Hauptaugenmerk richtete sich jedoch auf den Neubau der Stadtbücherei, den die Elberfelder Stadtverordnetenversammlung sozusagen als Jubiläumsgeschenk zum 25jährigen Bestehen am 31. Mai 1927 bewilligt hatte.[xvi] In dem nach den neuesten Erkenntnissen errichteten Bibliotheksbau an der Kasinogartenstraße 8 (ab 1954: Kolpingstraße 8) fanden die „Bücherschätze“ des BGV in den geräumigen Magazinen „in übersichtlicher Aufstellung“ einen angemessenen Platz. Die Archivalien wurden in einem feuersicheren Schrank untergebracht. Den Benutzern der BGV-Bibliothek standen „angenehme Studienräume“ zur Verfügung.[xvii]
Seit den 1930er Jahren enthielten die Jahresberichte auch statistische Angaben. Danach wuchs die BGV-Bibliothek jährlich um ca. 175 bis 275 Bände. Es handelte sich dabei in der Regel um Tauschschriften und Geschenke. Der Gesamtbestand, der 1934 auf über 12.000 Bände beziffert wurde,[xviii] vergrößerte ich auf diese Weise bis 1940 auf 13.805 Bände. Zwischen 1932 und 1940 wurden im Schnitt 500 Bände vor Ort und mehr als 100 Bände an auswärtige Mitglieder aus der BGV-Bibliothek ausgeliehen. 1938 beantwortete die Geschäftsstelle in der Stadtbücherei über 100 schriftliche Anfragen wissenschaftlicher Art. Im folgenden Jahr verzeichnete das Portobuch rd. 400 Briefausgänge.
Wolfgang van der Briele, der bis 1930 auch als Leiter der Elberfelder Volkshochschule amtierte, wurde nach der Städtevereinigung 1930 zum Direktor der Städtischen Bibliotheken der Stadt Wuppertal ernannt.
Exkurs
Auch die 1869 als „Lokalverein“ gegründete Abteilung Barmen des Bergischen Geschichtsvereins bemühte sich von Anfang an um die Sammlung historischer Dokumente und Zeugnisse zur Geschichte Barmens sowie um den Aufbau einer Bibliothek. Besondere Verdienst erwarb sich auf diesem Gebiet der langjährige Abteilungsvorsitzende Adolf Werth (1839-1915), der seit 1872 auch das Archiv der reformierten Gemeinde Gemarke betreute. Seit 1889 wurde Adolf Werth beim Aufbau und bei der Ordnung der Bibliothek von Julius Leithaeuser, der die Bücherei des Realgymnasiums betreute, tatkräftig unterstützt. Die Unterbringung der schnell anwachsenden Sammlungen bereitete auch in Barmen erhebliche Probleme. In der am 24. Oktober 1900 von Kaiser Wilhelm II. eingeweihten Ruhmeshalle (heute: Haus der Jugend), in der die ehrenamtlich geleitete Barmer Stadtbücherei ein neues Domizil fand, erhielt auch die Abteilung des BGV eigene Räume zur Unterbringung der Sammlungen sowie ein Sitzungszimmer. Dort ordnete nach Adolf Werths Tod Julius Leithaeuser die Bibliothek, die rund 3.000 Bände umfasste, neu. Als Ergebnis dieser Ordnungsarbeiten erstellte er einen systematischen Katalog in Buchform und einen alphabetischen Zettelkatalog. 1926 wurde die Abteilungsbibliothek nach dem Elberfelder Vorbild als Depositum der Barmer Stadtbücherei eingegliedert und dadurch nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern auch einer weiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.[xix] Beim alliierten Luftangriff auf Barmen am 29./30. Mai 1943 wurden mit der Ruhmeshalle die ganze Stadtbücherei sowie die Sammlungen der BGV-Abteilung Barmen, darunter die Bibliothek mit rd. 3.500 Bänden, vollständig zerstört. Der Überlieferung zufolge blieb nur ein einziges verkohltes Blatt übrig.
Wolfgang van der Briele hatte bereits nach den ersten Luftangriffen auf westdeutsche Städte die Bergung der wichtigsten Bestände seiner Bücherei und der BGV-Bibliothek in die Wege geleitet. Die ersten Sendungen wurden auf Veranlassung der Provinzial-Verwaltung zunächst nach Ehrenbreitstein und von dort, zusammen mit dem übrigen Bergungsgut, nach Köln-Mülheim in einen besonders gesicherten, sieben Meter tief gelegenen Keller auf dem Gelände der Firma Müller-Tennhoff gebracht. Insgesamt handelte es sich um 134 Kisten mit rd. 5.000 besonders wertvollen Büchern aus dem Bereich der „Heimatliteratur“ sowie mit Inkunabeln, alten Drucken, Urkunden, Handschriften und Autographen.
Dort erfuhr er, dass das gesamte Bergungsgut des Bergischen Geschichtsvereins vernichtet worden war. Plünderer hatten in den Kellern der Firma Müller-Tennhoff nach Schnapsvorräten gesucht und, weil die Stromleitungen unterbrochen waren, durch offenes Feuer eine schwere Explosion verursacht. Bei dem dadurch ausgelösten Großfeuer verbrannten sämtliche Kisten. Von den Zimelien der BGV-Bibliothek blieb nur noch eine etwa einen halben Meter hohe Aschenmasse übrig. Aufgrund der bei der Auslagerung angelegten Verzeichnisse wurde festgestellt, dass außer rd. 5.000 Büchern vor allem genealogischen Inhalts sämtliche Originalurkunden, rd. 500 Autographen und 120 Handschriften, darunter das Tagebuch des Humanisten Konrad von Heresbach und das zwischen 1608 und 1800 geführte Protokollbuch des Elberfelder Hofgerichtes vernichtet waren. Von den ebenfalls verbrannten Handschriften des Elberfelder Verzichtbuches und den Stammbäumen („Tabellen“) Wuppertaler Familien des Amtsrichters und Genealogen Robert Cleff hatten wenigstens die zuvor davon gemachten Fotokopien die Katastrophe überdauert.
Auf der Grundlage der von Wolfgang van der Briele gemachten Feststellungen erstattete Edmund Strutz auf der ersten Hauptversammlung nach Kriegsende am 10. Dezember 1945, auf der er nach Verabschiedung einer „demokratisierten“ Satzung zum neuen Vereinsvorsitzenden gewählt wurde, Bericht über die unersetzlichen Kriegsverluste. Er verband mit dieser Mitteilung die an alle Mitglieder gerichtete Bitte, „alle Dubletten der Bibliothek zu stiften oder ihr zum Erwerb anzubieten“, wobei er die „Wiedergewinnung der genealogischen Schriften, vor allem von bergischen Familien“ besonders betonte.[xx]
Seit 1954 enthielten die Jahresberichte wieder statistische Angaben zu den Erwerbungen und Ausleihen der BGV-Bibliothek. Danach wuchs der Bestand, der mit 6.000 Bänden angegeben wurde, jährlich um ca. 200 bis 250 weitere Bände. Es handelte sich bei diesen Erwerbungen jedoch ausdrücklich in der Mehrzahl um Zeitschriftenbände der Tauschpartner. 1962 tauschte der BGV seine Schriften mit 136 inländischen und 19 ausländischen Geschichtsvereinen und wissenschaftlichen Institutionen. Bis zu diesem Zeitpunkt war, vermutlich aufgrund einer neuen Zählung, der Bestand der BGV-Bibliothek auf 13.078 Bände angewachsen.[xxi]
Heute umfasst die Vereinsbibliothek ca. 20.000 Bände, die nach wie vor als gesondert aufgestellte Einheit in der Kompaktusanlage der Stadtbiblioethek stehen. In einem Digitalisierungsprojekt – einer Kooperation von BGV und Stadtbibliothek – soll dieser Bestand gesichtet, ergänzt und digitalisiert in den OPAC-Katalog der Stadtbibliothek eingefügt werden. Damit wäre eine optimale Nutzung der Vereinsbibliothek den Mitgliedern wieder möglich.
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[i] Zu den Vorläufern der Wuppertaler Stadtbibliothek vgl. Uwe Eckardt, 150 Jahre Stadtbibliothek Wuppertal, in: Geschichte im Wuppertal 11 (2002), S. 1-10.
[ii] Die Bibliothek des 1592 als Elberfelder Lateinschule gegründeten Gymnasiums, die 1919 von der Stadtbibliothek als „Gymnasialbibliothek“ übernommen und gesondert aufgestellt wurde, hatte ihren Sammelschwerpunkt in der klassischen Antike. Es ist sicherlich lohnend, die Geschichte und den Bestand der „Gymnasialbibliothek“ näher zu untersuchen.
[iii] Vgl. die Statuten des Bergischen Geschichtsvereins in: ZBGV 1 (1863/64), S. 413f.
[iv] Meine Ausführungen stützen sich im folgenden Abschnitt vor allem auf Wilhelm Crecelius, Die Sammlungen des Vereins. Vortrag, gehalten in der Generalversammlung zu Elberfeld im Dezember 1887, in: Festschrift zum fünfundzwanzigsten Jubiläum des Bergischen Geschichtsvereins, Düsseldorf 1888, S. 75-83; Wolfgang van der Briele, Die Bibliothek des Bergischen Geschichtsvereins, in: Festschrift für Otto Schell zum 70. Geburtstag 14. März 1928. Mit Unterstützung des Bergischen Geschichtsvereins herausgegeben von Dr. Wolfgang van der Briele, Elberfeld 1928, S. 69-76 sowie auf die in unregelmäßiger Folge in der ZBGV erschienenen Jahresberichte (Jb).
[v] Crecelius, Die Sammlungen (wie Anm. 4). S. 77.
[vi] Vgl. ebd. die nicht uninteressante Begründung im Wortlaut: „… wobei wir immer festhalten, daß das Vereinsgebiet über das eigentliche bergische Land hinausgehen und den ganzen Niederrhein und Westfalen einschließen muß, ja daß es die deutsche Reichsgeschichte mit einzuschließen hat. Denn die einzelnen Länder Deutschlands sind ja nur Glieder am Gesamtkörper des Vaterlands und ihre Geschichte muß aufgehen in der allgemeinen Geschichte des Volkes. Erst durch die Einfügung in diesen großen Rahmen gewinnt die Einzelforschung Wert und richtiges Verständnis. Wir haben also auch für unsere Bibliothek und die sonstigen Sammlungen die Verpflichtung, die Beziehungen unserer Länder zu den übrigen und zu dem Gesamtvaterland mit im Auge zu behalten.“
[vii] Zu Otto Schell vgl. Uwe Eckardt, Otto Schell (1858-1931), in: Romerike Berge 58 (2008), H. 3, S. 31-45.
[viii] Otto Schell, Katalog der Bibliothek des Bergischen Geschichtsvereins zu Elberfeld, Elberfeld: Martini u. Grüttefien, 1894, 185 S. – Die dem Katalog vorangestellten „Satzungen betreffend die Benutzung der Bibliothek des ‚Bergischen Geschichtsvereins’ zu Elberfeld“ sind bibliotheksgeschichtlich nicht uninteressant. Danach war z. B. die Ausleihe per Post an auswärtige Mitglieder möglich. Wegen der jährlich im Oktober durchgeführte Revision waren ferner alle Bücher bis zum 1. Oktober ohne Aufforderung abzuliefern. Die Bibliothek, die „so weit als thunlich“ auch Nichtmitgliedern zugänglich war, war jeden Mittwoch, mit Ausnahme der Zeit von Mitte August bis Mitte September, von 16.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
[ix] Zur Geschichte der Sammlungen des 1846 vor allem auf Carl Fuhlrotts Initiative hin gegründeten „Naturwissenschaftlichen Vereins“ vgl. Uwe Eckardt, Die Anfänge der Ausstellungstätigkeit des Naturwissenschaftlichen Vereins Elberfeld im Jahre 1892, in: Jahresberichte des Naturwissenschaftlichen Vereins in Wuppertal 46 (1993), S. 127-132.
[x] Vgl. Johannes Buder, Constantin Nörrenberg, in: Neue Deutsche Biographie (NDB) 19 (1999), S. 317f. – Constantin Nörrenberg (1862-1937), der bereits 1899 die erste Hamburger „Bücherhalle“ eingerichtet hatte, wirkte seit 1904 in Düsseldorf zunächst als Bibliothekar und dann als Direktor der Landes- und Stadtbibliothek. Er begründete das Heine-Archiv und war von 1906-1928 Vorsitzender des Düsseldorfer Geschichtsvereins.
[xi] Vgl. auch
[xii] Vgl. Uwe Eckardt, Otto Schell (wie Anm. 8), S. 39-42.
[xiii] Zum folgenden vgl. Jutta Römer, Die Stadtbibliothek Wuppertal. Ihre Entwicklung von der städtischen Büchersammlung zum großstädtischen Bibliothekssystem. [Masch. schriftl.] Hausarbeit zur Prüfung für den höheren Bibliotheksdienst. Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in Köln, 1982, S. 11ff. Ein Exemplar dieser Arbeit findet sich in der Bibliothek des Stadtarchivs Wuppertal unter der Signatur 84.63.
[xiv] Die nachfolgenden Ausführungen stützen sich auf den nicht paginierten Aktenband des Stadtarchivs Wuppertal (StAW): K II 34 cc: Stadtbibliothek und Bergischer Geschichtsverein.
[xv] Der Vertragstext ist veröffentlicht in: ZBGV 50 (1917), S. 262; vgl. Anlage.
[xvi] Vgl. Jutta Römer, Stadtbibliothek (wie Anm. 23), S. 34 und S. 37ff.
[xvii] Vgl. Wolfgang van der Briele, Jahresbericht 1929, in: ZBGV 59 (1930), S. 231.
[xviii] Vermutlich sind bei dieser Statistik alle Bände der Zeitschriften und Reihenwerke einzeln gezählt worden.
[xix] Vgl. Julius Leithaeuser, Die Bibliothek des Bergischen Geschichtsvereins, Abteilung Barmen. Vortrag von Professor Dr. Julius Leithaeuser vom 10. Dezember 1926, Elberfeld [1926].
[xx] Nach dem gedruckten Bericht für die Jahre 1945 bis 1949 hat Edmund Strutz die Kriegsverluste erst in der Hauptversammlung am 12. März 1947 bekannt gemacht; vgl. ZBGV 70 (1949), S. 386-392, hier: S. 388. Hier liegt jedoch offenbar ein Versehen des Berichterstatters vor.
[xxi] Vgl. ZBGV 80 (1963), S. 161. – Nach Jutta Römer, Die Stadtbibliothek Wuppertal (wie Anm. 23), S. 61 hat im Betriebsjahr 1958/59 die BGV-Bibliothek sogar 17.181 Bände umfasst.